Warum Feedback mehr ist als Lob – Lernen und Weiterentwicklung durch Rückmeldungen
- daniloziemen
- vor 5 Tagen
- 2 Min. Lesezeit
Rückmeldungen und Feedback gehören zu meinem beruflichen Alltag. Für mich sind sie mehr als ein „nettes Extra“ – sie sind entscheidend für Lernen, Reflexion und Weiterentwicklung.
Natürlich freue ich mich über positive Rückmeldungen, die meine Arbeit wertschätzen und mir zeigen, dass Inhalte und Methoden ankommen. Doch wenn es darum geht, wirklich etwas zu lernen – sei es in Seminaren, Workshops oder in der Beratung – reicht das allein nicht aus.
Feedbackkultur als Schlüssel für Lernen und Entwicklung
Eine gelebte Feedbackkultur bedeutet, dass nicht nur Lob, sondern auch konstruktive Kritik Platz hat. Lernen geschieht selten in der Komfortzone. Spannend wird es dort, wo Teilnehmende andere Sichtweisen einbringen, wo Methoden anders ankommen als geplant oder wo Kolleg*innen spiegeln, dass Strukturen verbessert werden können.
Auch Adam Grant beschreibt in seinem Buch Hidden Potential. Die Wissenschaft des Erfolgs (2023) eindrücklich, wie wichtig es ist, Rückmeldungen einzuholen, die nicht nur unsere Stärken bestätigen, sondern uns auf bisher Unbekanntes hinweisen. Besonders im zweiten Kapitel legt er dar, dass wir zum Lernen Menschen brauchen, die uns ehrlich spiegeln, wo wir stehen – auch wenn es unbequem ist.

Solche Rückmeldungen helfen mir, meine Arbeit neu zu reflektieren und meinen Ansatz weiterzuentwickeln. Genau deshalb lade ich in meinen Seminaren und Fortbildungen regelmäßig zu Rückmeldungen ein – in Abschlussrunden oder im kollegialen Austausch.
Feedbackmethoden in der Pädagogik und Erwachsenenbildung
Damit Feedback wirksam wird, braucht es eine vertrauensvolle Lernumgebung, in der Rückmeldungen als Einladung zur Entwicklung verstanden werden und nicht als Angriff.
Auch in der Erwachsenenbildung gilt: Feedbackmethoden sind dann erfolgreich, wenn sie konkret, wertschätzend und handlungsorientiert sind. Studien, z. B. aus der medizinischen Ausbildung, zeigen, dass gezielte Rückmeldungen nicht nur Wissen erweitern, sondern auch Verhalten nachhaltig verändern (BMC Medical Education, 2020).
Mein persönlicher Leitgedanke
Ganz im Sinne von Marlene Dietrich:
„Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, würde ich die gleichen Fehler machen – aber ein bisschen früher, damit ich mehr davon habe.“
Dieser Satz erinnert mich daran, dass Fehler und Irritationen keine Störungen sind, sondern Lernchancen. Je früher wir bereit sind, Rückmeldungen anzunehmen, desto mehr können wir daraus machen.
Fazit: Feedback braucht Mut und Offenheit
Positive Rückmeldungen motivieren – konstruktive Kritik bringt uns weiter. Eine Feedbackkultur im pädagogischen Alltag, in Seminaren und auch in der systemischen Beratung ist der Schlüssel zu nachhaltigem Lernen und professioneller Weiterentwicklung.
👉 Wann hast du zuletzt durch eine Rückmeldung etwas wirklich Neues gelernt?
Kommentare